RCN Schwedenkreuz – Eine abenteuerliche Rutschpartie

Der letzte Saisonlauf ist immer etwas Besonderes. Er bildet den Abschluss eine jedes Motorsportjahres und kann entweder eine positive Saison abrunden oder eine negative Saison endlich beenden. So auch für das Team von MB-Rennsport. Denn auch wenn ihre Saison dieses Jahr aus mehr Tiefen als Höhen bestand, waren die letzten Wochen vor dem 2-Stunden-Rennen auf ihrer Heimstrecke doch von der Vorfreude geprägt. „Noch einmal ins Lenkrad greifen“, bevor es an die Vorbereitungen für den Winter gehen sollte.

Am vergangenen Freitag war es dann endlich soweit. Nach einiger Zeit im Stau durch eine schlechte Verkehrsführung, die Ankunft am Nürburgring. Dieses Mal gab es statt des üblichen Pavillons – der ja beim vergangenen Rennen dem Wetter zum Opfer gefallen war – einen gemieteten Boxenplatz. „Ein Luxus, der uns gut gefallen hat“, so Marco begeistert. Nachdem alles verstaut und die Abnahmen erledigt waren, fand der erste Tag am Ring im Rahmen der abendlichen Fahrerbesprechung seinen Ausklang.

Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen. Nach einem reichhaltigen Frühstück und ein paar kleinen Vorbereitungsarbeiten am Auto, ging Marco pünktlich zum Beginn des freien Trainings zu einer Installationsrunde auf die Strecke. Bei leicht feuchter und von Blättern bedeckter Strecke absolvierte er seine Runde und übergab den BMW des Teams mit dem ein oder anderen Hinweis über die Bedingungen rechtzeitig zum Qualifying an Marcel.

Aufgrund des immer stärker werdenden Regens war klar, dass die erste Runde die alles entscheidende Runde des Qualifyings werden würde. Und so pushte Marcel auf seiner ersten Runde so gut er konnte. Mit Platz 16 im Gesamtklassement war das Team wirklich sehr zufrieden, auch wenn sich das Team etwas darüber ärgerte, nur auf „Intermediates“ statt auf Regenreifen gefahren zu sein. Möglicherweise wäre sonst noch die ein oder andere Sekunde mehr drin gewesen. Das restliche Qualifying verlief für Marcel und Marco nicht so spektakulär. Aufgrund mehrerer Unfälle und Öl auf der Strecke konnten sie ihre Zeit bedauerlicherweise nicht verbessern.

Pünktlich um 12:30 Uhr ging es dann aber los mit dem Rennen. Wie immer durfte Marcel die erste Hälfte für das Team unter die Räder nehmen, was sich als schwieriger erwies als erwartet. Seine Fahrt glich einem „Ritt auf der Rasierklinge“: Entweder der BMW rutschte stark über die Vorderachse oder das Heck brach unberechenbar aus und erforderte einiges an Lenkradakrobatik. Nichtsdestotrotz meisterte Marcel die widrigen Bedingungen hervorragend und übergab den BMW kurz nach der Rennhalbzeit in den Top 20 und auf Klassenplatz 2 an Marco.

Bereits nach wenigen Kurven bestätigte Marco dem Team über Funk das von Marcel geschilderte, schwierige Fahrverhalten des E36. Das Fahren glich mehr einer abenteuerlichen Rutschpartie als einem kontrollierten Rennen. Marco gab sein Bestes und versuchte sich Stück für Stück ans Limit des Autos heran zu tasten.
Natürlich wollte das Team zum Saisonende nichts riskieren und den Spaß nicht verlieren. Als jedoch kurz vor Schluss der Drittplatzierte im Rückspiegel auftauchte, packte Marco der Ehrgeiz. Er versuchte alles, diesen bis ins Ziel hinter sich zu halten. Gesagt, getan! Mit etwas mehr Risiko und dem Ziel vor Augen schaffte es Marco den zweiten Platz in der Klasse mit guten 3 Sekunden Vorsprung nach Hause zu bringen.

 

Nun ist die Saison für das Team von MB-Rennsport zu Ende. „Mit Gesamtrang 18 und dem zweiten Platz in der Klasse konnten wir einen versöhnlichen Saisonabschluss feiern.“, freut sich Marco. Und das Beste daran: Bei diesem Rennen sei auch nichts kaputt gegangen.

Wir gratulieren MB-Rennsport für dieses hervorragende Abschlussergebnis und bedanken uns für den nervenaufreibenden Bericht vom letzten Saisonlauf vom Nürburgring!

Das Team freut sich schon auf das nächste Jahr und kann es kaum erwarten:
„In den nächsten Wochen werden wir nun eine Bestandsaufnahme am BMW und unserem Teambus machen und schauen, welche Arbeiten für die nächste Saison notwendig sind. Eins steht auf jeden Fall fest: Nächstes Jahr greifen wir wieder voll an! Dann aber hoffentlich mit etwas mehr Glück im Gepäck.“

Wir wünschen viel Erfolg und eine erholsame Winterpause, sodass es im nächsten Jahr gestärkt an den Saisonstart gehen kann!