Werkzeuge für Wandergesellen im Ahrtal – Caramba spendet Ausrüstung für Wiederaufbau im Krisengebiet

17. december 2021

Auch fünf Monate nach der Katastrophe ist das große Aufräumen und Reparieren noch in vollem Gange. Dafür spendete der Chemiespezialist Caramba Werkzeug der Berner Group im Wert von mehreren tausend Euro an Wandergesellen im Ahrtal. Die Gesellen haben sich vor Ort organisiert, um dauerhaft beim Wiederaufbau zu helfen. Seit vielen Wochen sind zwischen 10 und 15 von ihnen vor Ort.

„Die Wandergesellen restaurieren unter anderem altes Fachwerk und tragen so auch zum kulturellen Wiederaufbau und Erhalt des Ahrtals bei. Das machen sie vorwiegend für Häuser ohne Versicherungsschutz und wollen so Menschen helfen, die sonst keine Chance hätten“, sagt Cornelia Pastohr, Steinmetzin aus Neuss, die selbst früher Wandergesellin war und sich im Hintergrund um die Organisation kümmert. Dazu arbeiten die Gesellen momentan viel mit der „Arbeitsgemeinschaft Historisches Ahrtal e.V.“ zusammen, die sich zusammen mit Architekten, Baubiologen und Lehmbauern dem Erhalt der historischen Bausubstanz verschrieben haben.

Die Gesellen müssen sich dabei mit allerlei Widrigkeiten herumschlagen, die ihnen das Arbeiten erschweren. „Holz muss desinfiziert werden, gerade wenn es platzt. Wir gehen nur mit Maske in die Häuser rein, wegen dem Schimmel und der Fäkalien“, sagt Verena Lütz, die die Wandergesellen im Ahrtal zusammenrief. Zum Einsatz kommt deshalb auch Desinfektionsmittel, von dem Caramba mehrere tausend Liter in die betroffene Region sendete: Die Kläranlagen seien übergelaufen, die Inhalte aus der Kanalisation hochgekommen. „In Bad Münstereifel ist ein komplettes Chemiewerk überschwemmt worden und die Chemikalien sind ausgetreten. Da musste die ganze Straße mit Desinfektionsmittel gewaschen werden.“

Wandergeselle Finn-Jonas berichtet von der Arbeit der letzten Wochen. „Anfangs haben wir Schlamm geschaufelt und den Putz von den Wänden gehauen. Wir sind überall dort eingesprungen, wo es gerade nötig war.“ Mittlerweile fokussieren sich die Wandergesellen auf ihre ureigene Expertise, das Zimmermannshandwerk. „Wir spezialisieren uns und machen Fachwerkhäuser. Im Moment restaurieren wir zum Beispiel die Decke in einem alten Haus, die ist teilweise abgebrochen.“

Das Projekt der Wandergesellen soll möglichst über mehrere Jahre laufen, die Wandergesellen wollen langfristig vor Ort sein, um zu helfen. Im Zentrum stehe dabei vor allem auch der Community-Aspekt – untereinander wie mit den Menschen des Ahrtals: „Das hält die Moral hoch, wenn man sieht, man ist nicht alleine“, sagt Wandergeselle Finn-Jonas.

Was die drei über ihren Einsatz im Ahrtal zu berichten hatten, hinterließ bleibenden Eindruck bei Stephanie Wedehase: „Das Engagement und die selbstlose Hilfsbereitschaft der Wandergesellen hat mich besonders beeindruckt und es hat mich gefreut, vor Ort zu erleben, wie sinnstiftend Sachspenden sein können.“

Weitere Infos über die Aktivitäten der Wandergesellen finden sich auf ihrem Blog.

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