Quad Motocross – Nichts für Gelegenheitsfahrer

Motocross ist eine sehr anspruchsvolle Sportart, die einem nicht nur Fitness, sondern manchmal auch Nerven abverlangt. Einen Einblick in den Quad Motocross Sport bekommen wir diesmal von unserem Sponsoring Partner Michael Fritsch und seinem Team. In unserem Interview erfahrt ihr, was Michael so an diesem Sport begeistert und welche Hürden es auf dem Weg zum / zur Rennfahrer*in zu überwinden gilt. Natürlich sprechen wir auch über den Einsatz unserer Caramba Produkte, also seid gespannt 😉

Caramba:
Würdest du dich und dein Team kurz vorstellen?

Michael Fritsch:
Zu unserem Team gehören: Meine Freundin Maike (22, Mediengestalterin), mein Bruder Nico (21, Industriemechaniker im Bereich Motorradtechnik) und ich, Michael (29, Telekommunikationselektroniker für Sicherheitstechnik). Jeder hat im Team seine Aufgaben. Nico zum Beispiel fertigt in dem Betrieb wo er arbeitet Teile für unsere Quads (CNC Fräse, 3D Vermessungen, Fräsarbeiten, etc.). Maike hingegen macht quasi alles was mit Werbung, optische Aufwertungen unserer Fahrzeuge (Dekore selbst gestalten) & Social Media zu tun hat. Ich mache alles was übrig bleibt, also den Service an den Fahrzeugen, Reparaturen, Teileversorgung, Absprachen mit Händlern & Sponsoren treffen und alles was sonst noch anfällt.

Caramba:
Wie lange fahrt ihr schon Quad? Und seit wann Rennen?

Michael Fritsch:
Ich fahre von uns am längsten und zwar seit ich 18 Jahre alt bin. Anfangs nur ein bisschen auf der Straße mit einem 300ccm Quad und dann von Mal zu Mal immer professioneller. Rennen fahre ich seit circa 2013/2014. Nico war in unserem Trio der zweite der mit dem Sport angefangen hat (damals mit 7-8 Jahren) mit einer 200ccm Maschine am Wochenende im Feld. Maike ist erst Ende 2016 das erste Mal mit einem Quad in Berührung gekommen und 2017 ohne jegliche Erfahrungen direkt in ihre erste GCC-Saison gestartet.

Caramba:
Wie viele Rennen fahrt ihr ca. im Jahr und welche?

Michael Fritsch:
Dieses Jahr werden es bei mir mind. 5 Rennen (eingeschrieben im Hessencup) + evtl. Gaststarts in anderen Rennserien (wie z.B. dem NRW-MX-CUP oder GCC) sein.
Der Hessencup ist eine hessenweite Meisterschaft, welche aus zwei Trainings und zwei Rennläufen a 20 min besteht. Aufgeteilt sind de Quads in zwei Klassen – unter und über 35 Jahre. Da die Klassen jedoch nicht sehr stark besetzt sind, besonders die Klasse über 35 Jahren, gehen diese das ein oder andere Mal auch gemeinsam an den Start.
Bei Maike sind es 6-7 geplante GCC-Rennen und ggf. auch noch ein paar Gaststarts in anderen Rennserien. Bei der GCC-Serie (German Cross Country) liegt der Schwerpunkt auf Ausdauer, da ein Rennen 1,5 Stunden andauert. Im Vergleich zum Hessencup gibt es hier keine Trainings vor dem Rennlauf und die Meisterschaft ist deutschlandweit. Da viele Rennen im östlichen Teil Deutschlands stattfinden, gehen auch viele starke Fahrer aus z.B. Tschechien an den Start.
Nico wird in diesem Jahr eine kleine Pause in Sachen Rennen einlegen. Evtl. wird auch er 1-2 Gaststarts machen. Er wird uns aber hauptsächlich als Schrauber auf den Rennen unterstützen.

Caramba:
Ist Quad Fahren ein Nischensport oder eine Leidenschaft?

Michael Fritsch:
Quad-Motocross ist definitiv ein Nischensport. Der Sport ist im Verhältnis zum normalen Motocross-Sport deutlich teurer. Ebenfalls hat es die Quad-Szene insgesamt schwerer in den Themen Anerkennung & Akzeptanz, sei es, dass Quads nicht auf allen Motocross-Strecken trainieren dürfen oder dass verschiedene Veranstalter erst gar keine Quads an ihren Renntagen starten lassen. Man braucht also für diesen Sport sehr viel Leidenschaft, um das alles über sich ergehen lassen zu können.

Caramba:
Immer wieder aktuell – Wie hoch schätzt ihr den Anteil weiblicher Fahrerinnen? Oder gibt es ein ausgewogenes Verhältnis?

Michael Fritsch:
Der Anteil von Fahrerinnen ist doch sehr gering. Bei Rennserien wie z.B. dem Hessencup, NRW-Cup oder sogar der Deutschen Meisterschaft wo insgesamt ~ 30 Fahrer an den Start gehen, sind im Durchschnitt 2-3 Fahrerinnen vertreten. Bei der GCC-Rennserie, wo bis zu 100 Fahrer an den Start gehen gibt es eine extra Damenklasse. Bei dieser waren bisher immer maximal 10 Damen in der Saison eingeschrieben, bei den Rennen selber waren aber im Schnitt nur 5-6 Damen am Start.

Caramba:
Was begeistert euch an diesem Sport?

Michael Fritsch:
Besonders begeistern tut uns der Zusammenhalt unter den ganzen Quadfahrern. Jedes Rennwochenende ist wie ein großes Familientreffen und man freut sich alle wieder zu sehen. Zudem sind wir insgesamt beeindruckt durch die Herausforderungen welche eine Strecke mit sich bringt und einen über eigene Grenzen gehen lässt. Nicht nur körperlich, sondern auch geistig.

Caramba:
Mit welchen Vorurteilen wollt ihr mal so richtig aufräumen?

„Quads machen die Strecke kaputt“ – diesen Satz hört man oft auf der Cross-Strecke. Besonders von Solofahrern. Durch die deutlich breiteren Reifen (und dann auch noch doppelt so viele davon) fährt man mit dem Quad gerne mal durch die Rillen die sich die Zweiräder vorher schön ausgefahren haben um wie eine Eisenbahn über ihre Schienen zu gleiten. Es ist allein eine Sache des fahrerischen Könnens, ob man nicht damit klarkommt, dass eine Rille in der zweiten Runde nicht wie in der ersten Runde ist oder nicht. Bei einem Rennen kann man das immerhin auch nicht beeinflussen. Zudem können die Streckenbetreiber froh sein, dass sie sich durch uns vielleicht ein paar Fahrten mit der Raupe oder dem Schlepper über die Strecke sparen – einige haben diesen Vorteil auch erkannt.

„Ihr müsst doch nur Gas geben“ – ein weites Vorurteil gegenüber Motocrossern. Für Außenstehende, die selber noch nie mit einem Quad oder einem Motorrad gefahren sind, sieht es aus, als würden wir nur draufsitzen und Gas geben. Es ist aber deutlich mehr als das. Eine große körperliche Herausforderung, welche gerade am Anfang der Saison zu Muskelkater über mehrere Tage führt. Immerhin springt ein 180 kg Quad nicht von allein. Und ohne sportliche Betätigungen in der Freizeit oder permanentes trainieren, wäre der Start an einem Rennen undenkbar.

„Männersport“ – Nein, auch Frauen fahren Motocross. Für viele Männer undenkbar. Einige der Konkurrenten können sich aber auch einfach nicht eingestehen, dass sie von einer Frau überholt wurden. Leider bekommen Frauen ab und zu nicht die Akzeptanz zu spüren, die man sich im heutigen Zeitalter wünscht.

Caramba:
Was wollt ihr unseren Lesern noch mitteilen?

Michael Fritsch:
Quad Fahren ist ein sehr anspruchsvoller Sport. Man kann sich nicht einfach heute vornehmen, dass man morgen damit anfängt. Dieser Sport fordert einem körperlich und vor allem finanziell viel ab. Also lieber erst einmal ausprobieren und ausrechnen, was auf einen zukommt. Aber wir können Euch sagen, wenn ihr Spaß daran findet lohnt es sich definitiv alle Kosten und Mühen dafür aufzubringen.

Caramba:
Welche Caramba Produkte benutzt ihr und warum bzw. wofür?

Michael Fritsch:
Unser am meisten genutztes Produkt ist definitiv der Caramba Bremsenreiniger. Damit machen wir alles sauber, nicht nur Bremsen. Silikonspray nehmen wir zum einsprühen der Plastikverkleidung, damit gerade bei einem schlammigen Rennen der Dreck nicht hängen bleibt, denn jedes zusätzliche Kilo verlangt von einem mehr ab. Zum einsprühen der Kette nehmen wir Kettenspray oder auch Caramba. Magic Wonder verwenden wir nach dem Waschen zum Pflegen aller Anbauteile, die beim Fahren unter dem Dreck und der Beanspruchung leiden. Zum Waschen vom Quad benutzen wir den Motorradreiniger, dazu machen wir es erst nass, sprühen es ein und nach ein paar Minuten Einwirkzeit kommt mit dem Hochdruckreiniger der ganze Schmutz runter. Für die Pflege der Helmpolster nehmen wir den Helmpolsterreiniger, denn durch das Waschen (welches wir durch Staub und Schweiß nach jedem Training/Rennen machen müssen) mit der Waschmaschine würden die Polster an Volumen verlieren und der der Helm wäre mit der Zeit zu groß. Des Weiteren benutzen wir noch Kontaktspray, Multi-Öl und Drosselklappenreiniger.